von Heike Schülein
Der Borkenkäfer hat auch in Teuschnitz großen Schaden angerichtet. Mit Fördermitteln soll der Stadtwald nun für die Zukunft wieder fit gemacht und umgebaut werden.
„In den vergangenen Jahren wurde auch unser Stadtwald vom Borkenkäferbefall nicht verschont, weshalb viel Holz geschlagen werden musste“, bedauerte Bürgermeister Frank Jakob (FW) bei der letzten Stadtrats-Sitzung in diesem Jahr, dass auch Teuschnitz - ebenso wie der gesamte Frankenwald - in den vergangenen Jahren unter dem Borkenkäfer sowie der Trockenheit stark gelitten habe. „Es steht nicht mehr viel. Wir haben viele Kahlflächen“, verdeutlichte er.
Nach dem Bayerischen Waldgesetz sei man verpflichtet, kahlgeschlagene oder infolge Schadenseintritts unbestockte Waldflächen innerhalb von drei Jahren wieder aufzuforsten. Als Kommune hatte Teuschnitz die Betriebsführung für den sich über eine Fläche von ca. 3,8 Hektar erstreckenden Stadtwald bereits vor vielen Jahren der Waldbesitzervereinigung (WBV) Kronach-Rothenkirchen durch einen Waldpflegevertrag übertragen. Waldbesitzerberater Johannes Schneider hatte nunmehr einen Förderantrag für die Aufforstung einer großen Fläche oberhalb der Kohlmühle ausgearbeitet.
Neues Leben durch nachhaltige Aufforstung
„Die Teilfläche mit 1,85 Hektar soll mit 2.050 Pflanzen bepflanzt werden“, erläuterte der Bürgermeister. Angedacht laut Pflanzplan sind Winterlinde, Europäische Lärche und Douglasie mit einem Pflanzabstand von 3 auf 3 Meter. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 18.773,82 Euro bei einer Förderung von 8.751,50 Euro, sodass für Teuschnitz ein Eigenanteil von rund 10.000 Euro verbleibt. Nachdem man aktuell ohne Haushalt dasteht, wurde das Vorhaben bereits mit der Rechtsaufsicht abgestimmt, die aufgrund der Notwendigkeit der Maßnahme bereits grünes Licht gegeben hat.
Ein Großteil der 1,85 Hektar großen Fläche erhält einen Zaunschutz. Zudem werden auch Markierungspfähle eingebracht. Zum Teil erfahren die Pflanzen auch Einzelschutz. Die Aufforstung wird im Frühjahr oder Herbst 2025 erfolgen, nachdem zunächst der Förderantrag gestellt und genehmigt sowie das Vorhaben anschließend in die Planung aufgenommen werden muss. 3. Bürgermeisterin Susanne Daum (MiM) erkundigte sich nach den „Überlebenschancen“ der Pflanzen. Dies könne man, so der Bürgermeister, nicht garantieren, sondern sei auch von der Niederschlagsmenge abhängig, die wohl im ablaufenden Jahr etwas besser als im Vorjahr gewesen sei. Er wisse von Waldbesitzern, die 2023 angepflanzt hatten und leider Brachialausfälle von 70 bis 80 Prozent hinnehmen mussten.
Im kommenden Jahr soll Johannes Schneider in einer der ersten Stadtrats-Sitzungen eine Gesamtübersicht über die angedachten Aufforstungsmaßnahmen zum gesamten Stadtwald geben, nachdem der aktuelle Bewirtschaftungsplan mit dem jährlichen Hiebsatz etc. durch die Käferkalamitäten komplett über den Haufen geworfen wurde. „Wir müssen eine vernünftige Waldentwicklung betreiben, um den Stadtwald in eine gesunde Zukunft zu führen“, bekundete Frank Jakob, sich als öffentliche Körperschaft hier in einer Vorbildfunktion zu sehen. Der Vorgehensweise wurde zugestimmt; der entsprechende Förderantrag wird gestellt.
Lediglich Formsache war die Genehmigung des Plankonzepts für die Standortanalyse für Freiflächen-Photovoltaikanlagen im Gebiet der Stadt Teuschnitz. Mit dem Thema hatte man sich bereits bei der Genehmigung der Standorte für die Photovoltaik-Anlagen befasst. Im Zuge der Auswahl der Flächen war eine Standortanalyse erstellt worden, wobei viele Rahmenbedingungen bzw. Ausschlusskriterien wie zum Beispiel Landschaftsschutzgebiete, Biotopflächen bzw. naturschutzrechtlich besonders belastete Flächen berücksichtigt werden mussten. Obwohl man mit dem Flächennutzungs- sowie Bauleitplan den Willen bereits bekundet hatte, war dem Konzept formell noch nicht explizit zugestimmt worden, was man jetzt nachholte.
Informationen des Bürgermeisters: Für den Kindergarten Teuschnitz wurden zwischenzeitlich die Möbel geliefert. Es fehlen nur noch Einzelteile, ohne die der Betrieb jedoch ab Januar 2025 bereits aufgenommen werden kann. Beim Kanalbau Haßlach-Luckenberg/Thüringer Straße hat die Firma Krumpholz die Arbeiten witterungsbedingt unterbrochen. Die Einfahrt Thüringer Straße wurde wieder soweit hergestellt, dass ein Befahren möglich ist. Der Schacht wurde gesetzt, die Wasserschieber der angrenzenden Anwesen wurden erneuert sowie Asphaltierungsarbeiten durchgeführt. Die Arbeiten werden fortgeführt, sobald es die Witterung zulässt. Im Hallenbad Teuschnitz werden derzeit die Geländer am Kleinbecken montiert. Noch in dieser Woche wird das Becken durch Einlassen von Wasser auf Dichtheit geprüft. Zeitgleich laufen die Elektroarbeiten - sprich für die Beleuchtung, Lautsprecheranlage usw. - sowie der Einbau der Einbauteile in der Schwimmhalle, in den Duschen und Umkleiden. Im Januar folgen Restarbeiten im Bereich Badtechnik. Für die Schaubrauerei für das Schwarze Kreuz werden aktuell die Leitungsanbindungen und Fundamente hergestellt. Erfreuliche Nachrichten gibt es von der Telekom bzw. deren Tochterfirma „Glasfaser Plus“. Laut Mitteilung vom 9. Dezember sollen 2025 die sogenannten fiber Pops (Point of Presence) aufgestellt werden. Diese bilden die Schnittstelle zwischen dem Fernnetz und dem Zugangsnetz der Hausanschlüsse und sind damit das Herzstück der Glasfaserverkabelung. Parallel dazu wird die Netzplanung weiter optimiert und verfeinert. Die Tiefbauarbeiten für den Leitungsbau sind nach aktueller Planung für 2026 vorgesehen. Ausdrücklich betont „Glasfaser Plus“, am eigenwirtschaftlichen Ausbau in Teuschnitz festzuhalten. Obwohl der Eingriff so gering wie möglich gehalten werden soll, werde es doch durch das notwendige Öffnen der Straßengehwege zu Beeinträchtigungen kommen. Der traditionsgemäß Ende Dezember abgehaltene Ehrungsabend der Stadt erfolgt ausnahmsweise erst im Januar kommenden Jahres. Der genaue Termin steht noch nicht fest. Stattfinden wird er im Schwarzen Kreuz.
Anfragen aus dem Gremium: Hedwig Schnappauf (FL) regte an, mit einem Schild auf die neue Toilette in Teuschnitz hinzuweisen. Dies ist bereits in Planung. Mario Stingl (SPD) monierte, dass bei den Kurzzeitparkplätze beim ehemaligen Schlecker teilweise die Höchstparkdauer nicht eingehalten werde. Die Polizei wird zwecks Kontrollen informiert.
Abschließend dankte der Bürgermeister dem Gremium für die angenehme und harmonische Zusammenarbeit auch im ablaufenden Jahr. Den Dank gab Susanne Daum (MiM) an den Bürgermeister sowie an die Verwaltung für deren Einsatz zurück.