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Sie sind die Helden des Ehrenamts


von Heike Schülein

 

Am Dienstag lud Landrat Klaus Löffler zum neunten Ehrenamtsempfang des Landkreises Kronach. Die Freude stand den Geehrten ins Gesicht geschrieben.

 

Der Ehrenamtsempfang in der Alten Reithalle des Wasserschlosses Mitwitz war ein Abend der Emotionen. Wie ein roter Faden zog sich der Dank von Landrat Klaus Löffler an die in ganz unterschiedlichen Bereichen tätigen Ehrenamtlichen durch das dreistündige offizielle Programm, aber auch dessen Stolz über das im Landkreis Kronach so mannigfaltig vorhandene Ehrenamt.

 

„Es ist in mehrfacher Hinsicht eine besondere Zeit, in der dieser Empfang stattfindet“, sinnierte der Landrat in seiner Ansprache, deren zentrale Botschaft der begriffliche Dreiklang aus Grundgesetz, Demokratie und Ehrenamt bildete – insbesondere vor dem Hintergrund des vor knapp vier Wochen gefeierten 75. Jubiläums unseres Grundgesetzes und unserer Bundesrepublik. Leider falls der Geburtstag in eine Phase, in der man aufstehen müsse gegen Bedrohungen und Gefährdungen unserer Demokratie. Gleichzeitig erkenne man, wie wichtig gerade das Ehrenamt und bürgerschaftliche Engagement für ein gelebtes Grundgesetz seien.

 

„Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif“, appellierte er, dass hierfür jeder Einzelne gebraucht werde. Es sei ihm daher eine große Freude, rund 40 Engagierte quer durch das Spektrum ehrenamtlichen Engagements ehren zu dürfen. Sie alle hätten persönlichen Anteil daran, dass wir unseren Landkreis als lebens- und liebenswerte Heimat wahrnehmen dürften. „Sie leisten mit ihrem Ehrenamt einen Dienst an ihren unmittelbaren Nächsten, aber sie leisten auch unserer Demokratie einen unermesslichen Dienst“, würdigte er.

 

Ehrenvoll aufgewertet wurde der Abend durch die Anwesenheit von Regierungsvizepräsident Thomas Engel und Bezirkstagspräsident Henry Schramm. Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit seien - so Thomas Engel - nicht selbstverständlich. Unmut in der Bevölkerung angesichts bestimmter politischer Entscheidungen dürfe nicht dazu führen, dass die grundlegende Übereinstimmung für die Werte unseres Grundgesetzes verloren gehe. Daran müssten wir alle beständig arbeiten. Sehr erfreulich sei, bekundete Henry Schramm, dass an dem Tag auch langjährige Kommunalpolitiker geehrt würden; funktioniere doch Demokratie nur, wenn Menschen zur Wahl gingen und sich auch Menschen zur Wahl stellten.

 

Musikalisch stimmig umrahmt wurde der Empfang, an dem auch politische Funktionsträger bzw. Vertreter der Verbände teilnahmen, vom Duo „Flair“ - Alexandra Förtsch und Ute Fischer Petersohn. Traditionell beschlossen wurde der offizielle Teil mit dem gemeinsam angestimmten Landkreis-Lied „Unser Landkreis Kronach – Oberfrankens Spitze!“, getextet von Bernd Graf. Der Abend klang im geselligen Beisammensein mit leckeren Speisen aus.

 

Die Geehrten aus der Verwaltungsgemeinschaft Teuschnitz

 

Herr Wolfgang Punzelt aus Tschirn: Ein „Leben lang“ schon bekundet Wolfgang Punzelt durch vielfältige Aktivitäten und Verantwortlichkeiten seine tiefe Verbundenheit mit den Vereinen seiner Heimatgemeinde Tschirn. Bei Vereinsfesten und Veranstaltungen aller Art glänzte er im Organisationsteam und übernahm zuverlässig die verschiedensten Aufgaben. Auch jetzt noch mit seinen 76 Jahren ist er für Rat und Tat stets ein geschätzter Ansprechpartner. Beim Feuerwehrverein leistete Wolfgang Punzelt nicht nur 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst, sondern brachte sich auch über 30 Jahre in der Vorstandschaft, 25 Jahre als Fähnrich und 15 Jahre bei der Feuerwehr-Faschingsgarde ein. Auch bei der Schützengesellschaft Tschirn, deren Wiedergründungs-Mitglied er war, diente er über Jahrzehnte in der Vorstandschaft und zeitweise an der Vereinsspitze. Ob als Platzkassierer beim SSV Tschirn oder als Vereinskassierer beim VdK-Ortsverband Tschirn, setzte sich Wolfgang Punzelt auch verlässlich für die Vereinsfinanzen ein. Er hat Eigeninitiative immer großgeschrieben und gilt – wie alle Engagierten, die wir heute auszeichnen dürfen – als „Vorbild für Ehrenamtlichkeit“.

 

Ehepaar Christine und Kurt Vetter aus Reichenbach: Das Ehepaar Christine und Kurt Vetter aus Reichenbach engagieren sich seit Jahrzehnten im Ehrenamt und für ihre Mitmenschen. Kurt brachte sich von 1970 an zunächst als Schriftführer bei der Feuerwehr Langenau ein, bis er dort ab 1981 für 13 Jahre den Vorsitz des Feuerwehrverein seines Geburtsortes übernahm. Auch beim dortigen SPD-Ortsverein agierte er als Schriftführer. Voller Engagement führte er auch während drei Jahrzehnten die Protokolle beim Bergarbeiter-Unterstützungsverein Reichenbach. Auch beim VdK-Ortsverband Reichenbach hat sich Kurt – wie auch seine Frau Christine – über viele Jahre Engagiert. Von 1994 bis ins vergangene Jahr brachte er sich an verantwortlicher Stelle im Verein ein. Hier trug er beispielsweise Verantwortung als erster Vorsitzender beziehungsweise dessen Stellvertreter, als Schriftführer oder als Kassier. Bei der „Sängerrunde Eintracht Reichenbach“ unterstütze er nicht nur als aktiver Sänger die Chorgemeinschaft. Hier konnte man während zwei Jahrzehnten auf seine Zuverlässigkeit als Kassenprüfer und Fahnenbegleiter bauen. Beim VdK-Ortsverband brachte sich Christine Vetter ab 1994 für elf Jahre als Ortsfrauenbetreuerin ein, bis sie dort die Hauptverantwortung als 1. Vorsitzende (bis ins vergangene Jahr) übernahm. Dabei war ihr neben der Organisation und Durchführung von lokalen Aktionen und Veranstaltungen zudem wichtig, für die örtlichen Mitglieder ein Bindeglied zum Verband zu sein. Zudem ist sie ein äußerst aktives Mitglied im örtlichen Gartenbauverein und kümmert sich mit, dass ihr Heimatort ein Schmuckstück bleibt. Zusammen mit ihrem Kurt kümmert sie sich um den Blumenschmuck am Gefallen-Ehrenmal genau so liebevoll wie im gesamten Ort.

 

Herr Martin Sesselmann aus Teuschnitz: Die Faschingsgesellschaft Teuschnitz „Teuschetz Zerr Oh“ ist seit vielen Jahren untrennbar mit dem Namen Martin Sesselmann verbunden. In seiner Funktion als Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft Teuschnitz ist er auch die treibende Kraft, wenn es um die Organisation und Durchführung der Büttenabende oder dem Faschingsumzug in Teuschnitz geht. Liebevoll wird er in diesem Zusammenhang vor Ort auch als „Bütt-Oxx“ bezeichnet. Ein Mega-Fest mit einem Star auf einer fetten Bühne? Das war dank Martin Sesselmann im Jahr 2017 möglich: Er war es, der nicht nur die Bewerbung für das Großevent „Bayern-3-Dorffest“ eingereicht hat – auch im Orga-Team hat er sich in nachahmenswerter Weise und großem persönlichen Einsatz eingebracht. Relativ neu ist auch sein Engagement als 2. Vorsitzender bei der Teuschnitzer Ortsgruppe des Frankenwaldvereins und sein Wirken als 1. Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes Teuschnitz. Seit 2020 bringt er sich auch als Mitglied im Stadtrat von Teuschnitz in der CSU-Fraktion ein.

 

Herr Uwe Thoma aus Teuschnitz – Wickendorf: In Wickendorf gilt Uwe Thoma seit Langem als ein unverzichtbarer Aktivposten in den Vereinen und in der Pfarrei. Beim Musikverein, dessen Vorsitzender er mittlerweile ist, reicht sein musikalischer Werdegang vom Tenorhorn über Keyboard und Gesang bis zu Trompete, Posaune und Tuba. Auch mit der Combo Six Cap, die aus der Musikkapelle heraus entstanden war, bereicherte er das Gemeinschaftsleben unserer Heimat. Unermüdlich und auf vielfältige Weise bringt sich Uwe Thoma in das ortskirchliche Leben und Wirken ein, das er insbesondere als Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, als Kassenverwalter im Kirchenrat und als Organist mitträgt. Auch als Vorstandsmitglied und Schriftführer des Sportvereins, als Schriftführer und Organisator der Wanderfalken und nicht zuletzt als Vorsitzender des Schnupfervereins erfüllt er das Ehrenamt mit Leben.