von Heike Schülein
In der Teuschnitzer Stadtrats-Sitzung vom Dienstagabend wurde das Konzept für das Arnikum vorgestellt. Zudem wurde ein wichtiger Schritt in Sachen Energiewende vollzogen.
Im September vergangenen Jahres feierte die Gaststätte „Schwarzes Kreuz“ nach einer langen Umbauzeit ihre Eröffnung. Abgerundet werden soll die neue Begegnungsstätte im Herzen der Arnikastadt durch ein Besucherzentrum im angrenzenden Wohnhaus. Dieses soll sowohl über die Schätze der Teuschnitz-Aue informieren, als auch zum „Schaufenster“ der Stadt Teuschnitz und der Rennsteig-Region werden. Bei der Stadtrats-Sitzung am Dienstagabend stellte Daniel Sutter vom Marketing-Büro GMK aus Bayreuth das Konzept vor. Hierzu zählt auch das neu designte „Arnikum“-Logo mit der erklärenden Ergänzung „Besucherzentrum Teuschnitz“ sowie der Claim „Wissen Natur Gesundheit“. Die neue Wort-Bild-Marke orientiert sich am bereits bestehenden Logo der Stadt Teuschnitz mit der Arnika-Blume, wurde jedoch um zusätzliche Gestaltungselemente ergänzt.
„Im Fokus der Ausstellung stehen die Heilkräuter sowie die Pflanzen- und Tierwelt der Teuschnitz-Aue, insbesondere die Arnika“, verdeutlichte der Projektleiter. Aufgrund einer zur Verfügung stehenden Fläche von lediglich rund 75 qm müssten alle relevanten Informationen in sehr kompakter Form erfolgen. Der vorhandene Raum soll optimal genutzt; eine Übermöblierung vermieden werden. Für die Ausstattung sind nachhaltige Materialien aus der Region angedacht: Holz für die Möbel, Aufsteller und Wandtafeln; ergänzt durch Elemente aus Stein, Schiefer und Glas. Das Mobiliar soll flexibel, platzsparend, leicht austauschbar und einfach im Handling sein. Man setzt auf Elemente, die auf mehreren Seiten beschriftet werden können - wie Drehwürfel, Wandfächer sowie Infotafeln zum Blättern. Die zurückhaltende Farbgebung der Möbel wird ergänzt durch die bestehende Farbpalette aus dem CD-Manual der Stadt Teuschnitz sowie die zusätzlichen Farbtöne Waldgrün und Flieder.
„Die Ausstellung soll alle Sinne ansprechen“, verdeutlichte er, den Inhalt unter anderem mit Fühl-, Hör- und Riechstationen möglichst nah- und erlebbar machen zu wollen. Die Text-Inhalte werden zielgruppengerecht - für Kinder/Schulklassen sowie Erwachsene - so verständlich aufbereitet, dass kein Personal vor Ort benötigt wird. „Die Herausforderung besteht darin, viele Infos auf engstem Raum unterzubringen, Texte und Bilder auf das Wesentliche zu reduzieren und gleichzeitig in Zukunft nicht langweilig zu werden“, bestätigte Ralf Schmitt von der Arnika-Akademie. Ein festes Gerüst soll saisonal beispielsweise mit Wander-Ausstellungen oder aktuellen Themen erweitert werden, um die Ausstellung immer interessant zu halten. Die Ausstellung findet sich lediglich im Erdgeschoss; die Galerie im Obergeschoss bleibt außen vor. Zum einen wäre hier keine Barrierefreiheit gegeben; zum anderen würde die Treppe eine Gefahrenstelle darstellen. Zudem soll im Obergeschoss ein Arbeitsplatz entstehen, der zumindest zeitweise besetzt ist. Bei einer Klausurtagung im April wird das Gremium das Konzept intensiv diskutieren.
Wichtiger Schritt zur Energiewende
Der angepasste Planungsentwurf für den in Haßlach entstehenden Solarpark war vom 10. November bis 15. Dezember in zweiter öffentlicher Auslegung. Der vom Ing.-Büro Weber überarbeitete Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans wurde vom Stadtrat in der Sitzung vom 29. Januar gebilligt. Danach erfolgte noch einmal eine verkürzte zweiwöchige Auslegung. Seitens der Öffentlichkeit gingen keine Bedenken ein. Die von den verschiedenen Fachbereichen am Landratsamt geäußerten Hinweise wurden berücksichtigt. Die Satzung wurde nunmehr ebenso beschlossen wie die Änderung des Flächennutzungsplans.
„Das ist der Lohn für drei Jahre intensive Arbeit“, freute sich Michael Ebertz von der Fa. Münch aus Rugendorf. Man beginne nun mit den bauvorbereitenden Maßnahmen; der Bau startet am 2. Mai. Um die Bevölkerung gut mitzunehmen, wird am 25. März eine Bürger-Versammlung in Haßlach abgehalten. Die technische Inbetriebnahme erfolgt voraussichtlich Mitte August. Dann soll es einen Festakt geben; angedacht ist auch ein Spatenstich am 2. Mai.
Weitere Tagesordnungspunkte
Für den Bereich Bergbrunn in Haßlach gab es in der Vergangenheit zwei Anträge auf baurechtlichen Vorbescheid. Während ein Kleinsägewerk nach Genehmigung der Baugenehmigungsbehörde errichtet werden konnte, wurde ein weiterer Antrag auf Errichtung eines Wohnhauses abgelehnt. Bei einer Ortsbegehung signalisierten die Verantwortlichen des Landratsamts, dass man für den Bereich der beiden betroffenen Grundstücke einen Bebauungsplan aufstellen sollte, um für künftige Baumaßnahmen Rechtssicherheit zur erlangen. Die beiden betroffenen Eigentümer zeigten sich damit ebenso einverstanden wie auch mit einer Drittelung der Kosten. Der Zuschlag für die Aufstellung des Bebauungsplans erging an das Büro IVS mit einem Netto-Angebotspreis von 6.000 Euro. Für die Stadt und die beiden Eigentümer Manuel Neubauer und Christan Fehn ergeben sich somit Kosten von jeweils 2.000 Euro. Eine Gegenstimme kam von Lukas Neubauer (CSU/FWG).
Bekanntgaben: Nach der Aufbaubesprechung bei der Fa. Magirus, Ulm für das Fahrgestell und den feuerwehrtechnischen Aufbau des zu beschaffenden Tanklöschfahrzeugs 3000 der Feuerwehr Teuschnitz ergaben sich Änderungen im Lieferumfang mit Mehrkosten von 9.000 Euro. Für den Kindergarten Wickendorf wurde die Schreinerei Bayer mit Tischlerarbeiten (5.918,82 Euro) sowie die Fa. Sell mit Heizung/Sanitär-Arbeiten (1.447,36 Euro) beauftragt. Für den Kindergarten Teuschnitz ergingen die Aufträge für die Erneuerung der Balkontür an die Schreinerei Bayer (3.984,12 Euro) und für Malerarbeiten an den Malerbetrieb Malsam. Beim Angebotspreis von 6.699,70 Euro liegt eine Kostenminderung zur Kostenberechnung von 2.300,30 Euro vor. Durch Einsparungen kommt es bei den Schreinerarbeiten beim „Schwarzen Kreuz“ ebenfalls zu einer Kostenminderung, sodass sich die Auftragssumme der Schreinerei Bayer um 2.052,62 Euro brutto auf 188.202,17 Euro reduziert. In Sachen Breitband-Ausbau wurde das Büro Reuther NetConsulting mit der Durchführung von notwendigen Schritten beauftragt. Die Gesamtkosten von 9.639 Euro werden zu 100 % bezuschusst. Der Zuwendungsbescheid liegt vor.
Bekanntgaben aus nichtöffentlichen Sitzungen: Vergeben wurden die Aufträge für die Untersuchungen des Siemensbrunnen im Zuge der Antragstellung für ein neues Wasserrecht an das Ing.-Büro Piewak & Partner (22.656,77 Euro), das Schließsystem im „Schwarzen Kreuz“ an die Schreinerei Bayer (24.073,32 Euro), die Estricharbeiten im Kindergarten Teuschnitz an die Fa. Hümpfer (7.447,02 Euro) sowie den Ausbau der Rosengasse in Haßlach an die Fa. Kürschner (653.812,91 Euro). Zuschüsse im Rahmen des kommunalen Städtebauförderprogramms wurden für die Aufwertung der Anwesen Torberg 18 und 23, Obere Straße 3, Wiesenstraße 2 sowie Rappoltengrüner Straße 18 gewährt. Die Familie Stoffregen aus Leinfelden-Echterdingen erwarb ein Grundstück im Baugebiet Teuschnitz-Aue für 39.930 Euro.
Informationen: Der Bürgermeister informierte über den Beginn des Ausbaus der Rosengasse in Haßlach sowie den aktuellen Sachstand bei der Sanierung des Hallenbads, wo es aktuell gut vorangeht. Am Donnerstag wird das Wasser eingefüllt. Dieses bleibt für 14 Tage im Becken, um die Dichtheit zu prüfen. Der Auftrag für die Erstellung eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) erging an das Büro CIMA aus Forchheim. Im Kindergarten Teuschnitz läuft derzeit das Heizprogramm zur Trocknung des Estrichs, während im Kindergarten Wickendorf mehrere Gewerke wie Fliesenleger und Trockenbauer im Bereich Innenausbau zugange sind. Die Ausschreibung zum Abbruch des Gebäudes Weidenstraße 31 in Teuschnitz läuft. Submission ist am 25. März. Beim Wasserleitungsbau in der Hauptstraße in Teuschnitz ist wieder eine halbseitige Sperrung mit Ampelregelung geplant. Am bayernweit stattfindenden Probealarm werden am 14. März auch die Sirenen um 11 Uhr im Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft Teuschnitz aufheulen. Abschließend prangerte der Bürgermeister diverse Untaten von „Scherzbolden“ an, die unter anderem Leitpfosten herausgerissen, den Mast an der Bushaltestelle mit Farbe besprüht sowie Feuer am Spielplatz-Teich geschürt hätten. „Da hört der Spaß auf“, ärgerte er sich; gebe man doch viel Geld aus, um die Stadt in ein schönes Licht zu rücken. Sollte etwas bekannt werden, werde man keine Hemmungen haben, das Ganze strafrechtlich zu verfolgen.