von Heike Schülein
In seiner Sitzung vom Montag befasste sich der Stadtrat mit dem Breitbandausbau im Gemeindegebiet. Das Gremium beschloss, einen Förderantrag gemäß der Gigabit-Richtlinie 2.0 des Bundes zu stellen, und wählte hierbei das Wirtschaftlichkeitslückenmodell.
Der Breitbandbedarf nimmt kontinuierlich zu. Nach dem abrupten Stopp des Vorgängerprogramms im Oktober 2022, stellt der Bund für 2023 insgesamt drei Milliarden Euro an Fördergeldern für den Anschluss an das Glasfasernetz zur Verfügung, davon für Bayern 450 Mio. Euro.
„Im Gemeindegebiet Teuschnitz sind von den 876 Adressen grundsätzlich 93 förderfähig“, erklärte Daniel Schöb von Reuther NetConsulting, als er den Ergebnisbericht der Markterkundung vorstellte. Ausgenommen sind die 227 Adressen, die bereits über Glasfaseranschluss verfügen, sowie weitere 419, für die die Ausbaugesellschaft „Glasfaser plus“ einen eigenwirtschaftlichen Ausbau angekündigt hat. Noch warten müssen die Wickendorfer, da ihre 137 Vodafone Coax-Hausanschlüsse bislang nicht förderfähig sind.
„Für die Förderung stehen zwei verschiedene Modelle zur Verfügung - das sogenannte Wirtschaftlichkeitslückenmodell oder das Betreibermodell“, informierte der Diplom-Ingenieur. Im September 2022 hatte sich der Stadtrat für das Betreibermodell entschieden. Dadurch wäre die Stadt Eigentümerin des von ihr bezahlten Glasfasernetztes geworden und hätte Pachteinnahmen generiert. Aufgrund des zwischenzeitlich geplanten eigenwirtschaftlichen Ausbaus durch „Glasfaser plus“ würde sich ein Betreibermodell nicht mehr rechnen. Die Förderkonditionen bleiben indes gleich. Der Zielfördersatz beträgt jeweils 90 %, sodass immer ein 10-prozentiger Eigenanteil bei der Stadt verbleibt.
Der Beschluss über das Fördermodell und das vorläufige Erschließungsgebiet erfolgte einstimmig. Nächster Schritt ist die Antragstellung in vorläufiger Höhe; Deadline ist hier der 15. Oktober. Nach Erteilung des Zuwendungsbescheids startet im Januar/Februar 2024 das Auswahlverfahren eines Providers; der Zuschlag wird in einer Sitzung im März/April 2024 erteilt. Danach wird der Förderantrag konkretisiert, der Zuwendungsbescheid ergeht in finaler Höhe und der Ausbau kann starten. Die Realisierung soll innerhalb von vier Jahren abgeschlossen sein. Grob geschätzt ging Daniel Schöb von einem Gesamtvolumen von 0,5 Mio. Euro und somit einem Eigenanteil für die Stadt von 50.000 Euro aus.
Genehmigt wurde die von der Kämmerin Sabine Suffa vorgestellte Wasserbilanz für das Jahr 2021 mit einer Bilanzsumme in Aktiva und Passiva von 2.763.628,11 Euro. Dies entspricht einem Jahresverlust von rund 6.000 Euro, nachdem im Vorjahr ein Jahresgewinn von 20.000 Euro zu Buche stand. Die Wasserabgabe betrug 54.897 m³ (Vorjahr: 55.652 m³). Die Umsatzerlöse aus den Wasserverbrauchsgebühren sind gegenüber dem Vorjahr um 7.000 Euro gesunken. Dies sei - so die Kämmerin - im Wesentlichen auf die gesunkene verrechnete Wasserabgabe zurückzuführen. Die Wasserverbrauchsgebühren betragen - seit dem 14.04.2020 - 1,66 €/m³; die Grundgebühren 72 €/Jahr. Der kaufmännische Jahresverlust von 6.110,03 Euro ist aus dem Haushalt der Stadt auszugleichen.
Bürgermeister Frank Jakob (FW) informierte über Aktuelles. Beim Schwarzen Kreuz begannen am Tag der Sitzung die Arbeiten für die Außenanlagen sowie am Folgetag der Einbau der Holzgalerie im Infozentrum. Für die Kinderkrippe Teuschnitz gab es in der vergangenen Woche eine Vor-Ort-Besprechung mit der Kiga-Leitung hinsichtlich der Außenanlagen, um deren Belange zu berücksichtigen. Im Innenbereich folgen als nächste Schritte zunächst die Elektro- sowie anschließend die Trockenbau-Arbeiten. Im Kindergarten Wickendorf werden derzeit die Fenster eingebaut. Auch dort gab es ein Gespräch zwecks Gestaltung des Eingangsbereichs. Beide Baustellen sind am Laufen; der Zeitpunkt der Fertigstellung ist jedoch schwer einzuschätzen. Die im Bereich ehemaliger Schlecker aufgestellten E-Lade-Säulen können erst in Betrieb genommen werden, wenn die Zähler installiert sind. Der Termin hierfür steht noch nicht fest. Im September wird die Rhombus-Verkleidung an der Hauswand zum Nachbarn angebracht; die Anpflanzung erfolgt ebenfalls im September bzw. Anfang Oktober. Stefan Raab (CSU/FWG) verwies in diesem Zusammenhang auf die schlechte Beleuchtung, worum sich der Bürgermeister kümmert. Am kommenden Dienstag, 19 Uhr findet in der Arnika-Akademie eine Bürger-Infoveranstaltung zum Thema Photovoltaik-Anlage in Rappoltengrün statt. In Wickendorf und Teuschnitz starten zeitnah Kabelarbeiten zwecks Verbesserung der Versorgungssicherheit. Dabei werden alte störanfällige Kabel ausgetauscht, die zum Teil ursächlich für die letzten Stromausfälle waren. In diesem Zusammenhang fand am Tag nach der Sitzung ein Gespräch mit dem Bayernwerk statt, an dem auch die Bürgermeister der ebenfalls hauptsächlich betroffenen Gemeinden Pressig und Steinbach/Wald teilnahmen. Über das Ergebnis wird informiert.
Bekanntgaben von Auftragsvergaben: Bodenarbeiten - Fröba-Bau (Angebot 4.950 €), Zimmerarbeiten im Innenbereich - Fa. Fischbach (3.396,26 €), Erstellung Feuerwehrpläne - Ingenieurgesellschaft für Brandschutz und Sicherheitstechnik mbH (2.667,20 €), alles Kindergarten Wickendorf; Trockenbauarbeiten Kindergarten Teuschnitz - Fa. Näther & Hübner (1.535,10 €); Sanitärtechnik - Fa. Sell (240,88 €), Freianlagen - Reso GaLa Bau (4.145,85 €), Innentüren - Fa. Peter Bayer (1.399,33 €), Lüftungstechnik - K & B Lüftungstechnik (1.146,21 €), Metallbauarbeiten - Löhner Metallbau (3.014,87), alles Schwarzes Kreuz; Rhombus-Verkleidung bei Abbruch/Platzgestaltung Reichenbacher Straße 2 (2.758,80 €), dringliche Anordnungen: Archäologische Begleitung der Erneuerung der Wasserleitung Ortsdurchfahrt Teuschnitz - Fa. In Terra Veritas (23.948,75 €), Anpassung Beleuchtung Bereich Laubengang/Anschaffung Anbauleuchten Schwarzes Kreuz (14.889,52 €), Stahlbauarbeiten Kindergarten Wickendorf - Fa. Hofmann (24.990 €), Nachttische und Sitzbänke Schwarzes Kreuz - Fa. Thomas Schumann (7.056,90 €), Umplanungen beim Ausbau Steinbacher Weg - Fa. Kürschner (13.857,19 €).